Flexibel und verlustfrei mit CuratOR Alipe: Neues Video-over-IP-System als Netzwerklösung für die Übertragung von Daten im OP

Montag, 26. Juni 2017

In modernen Operationssälen werden nicht nur immer höhere Anforderungen an die Qualität und latenzfreie Übertragung von Bild- und Audiodaten gestellt, sondern zunehmend auch ein flexibles Routing und interaktives Verbinden von Videoquellen und Anzeigegeräten gefordert. Um dies umzusetzen, wird immer häufiger auf Video over IP zurückgegriffen: Dabei handelt es sich um ein Übertragungsmedium, das mit der gleichen, standardisierten Netzwerktechnik eine Datenübermittlung innerhalb des OP sowie nach draußen ermöglicht. Zudem sind die Systeme einfach und modular erweiter- sowie skalierbar. Der Experte für Videomanagementsysteme EIZO hat daher eigens eine Video-over-IP-Lösung entwickelt, die in die bewährte Steuerungssoftware Caliop für integrierte OPs eingebunden werden kann. Das aus En- und Decoder bestehende System bietet eine Video-Übertragung mit einer Geschwindigkeit von 10 GB/s, einer Full-HD-Auflösung, einer Bildfrequenz von 60 Hz sowie vollem Farbraum. Auf der diesjährigen ConhIT wurde die Lösung unter dem Namen CuratOR Alipe zum ersten Mal präsentiert.

Die Video-over-IP-Hardwarekomponente TID0210F-DVI von EIZO kann je nach Software-Parametrierung sowohl als Encoder als auch als Decoder eingesetzt werden.

„Bei der Ausstattung von OP-Sälen werden zunehmend flexible Videorouting-Systeme gefordert, die jedes Bild immer und überall verfügbar machen“, so Matthias Lubkowitz, Vice President OR Solutions bei EIZO. Früher waren geschlossene Netzwerke für eine Bildübermittlung innerhalb des Operationssaals, also beispielsweise von einer Endoskopiekamera auf einen Monitor, der Standard. Nun ist es dank Video over IP außerdem möglich, die gleiche Netzwerktechnik für Übertragungen inner- und außerhalb des OP zu verwenden: „Die Video-over-IP-Technologie erlaubt mittlerweile hohe Übertragungsraten von 10 GB/s und somit eine unkomprimierte Übermittlung von Videos“, erläutert Lubkowitz. „Das macht sie für den medizinischen Bereich interessant, da auf diese Weise die Qualität erhalten bleibt und dennoch große Distanzen überbrückt werden können.“

Es handelt sich zudem um eine standardisierte Datenübertragung mittels definiertem Übertragungsmedium, was die Infrastruktur im OP deutlich vereinfacht und die Flexibilität erhöht. Das IP-Protokoll ist paketbasiert und hat den grundlegenden Vorteil, dass dasselbe Netzwerkkabel für die Übertragung aller Informationen verwendet werden kann – egal, ob Bild-, Audio-, Video- oder Steuerdaten für Tastatur und Maus. So kann beispielsweise ein Rechner im weiter entfernten Rechenzentrum direkt aus dem OP heraus über das EIZO-System bedient werden.

In order to be able to transmit video data both within and beyond the operating room using the same standardized network technology, EIZO has developed its own video-over-IP solution that can be incorporated into the Caliop control software for integrated ORs.

CuratOR Alipe gewährleistet latenzfreie Übertragung in bestmöglicher Bildqualität

Um die Vorteile dieser Technik zu nutzen und Daten besonders hoher Qualität verlustfrei übermitteln zu können, hat EIZO nun eigens ein Übertragungssystem für OPs konzipiert. Die Kernfunktionalität ist im Gegensatz zu bestehenden Video-over-IP-Lösungen in einer Hardware-Komponente enthalten, die je nach Parametrierung sowohl als Encoder als auch als Decoder fungiert und auch nachträglich in die Caliop-Software des Unternehmens integriert werden kann. Dadurch lassen sich Varianten reduzieren und Kosten einsparen – beispielsweise durch eine flexiblere Planung und einen geringeren Lager- sowie Wartungsaufwand. Die Bedienung erfolgt bei Caliop über das bestehende Modul vm, das die verfügbaren Videoquellen managt. „Im Modul werden alle an die EIZO-Medientechnik angeschlossenen Bild- und Videoquellen angezeigt“, so Lubkowitz. „Per Mausklick oder Touch kann eine Videoquelle ausgewählt und einem oder mehreren Wunschmonitoren zugeordnet werden. Eine bestehende Verbindung wird visuell angezeigt.“ Die Übertragung kann nach Bedarf über Caliop auf einem Recorder aufgezeichnet werden. Wahlweise können die Aufnahmen auch über Caliop in der Patientenakte hinterlegt werden. Für diesen Austausch beinhaltet die Steuerungs-software spezielle Konnektoren, die über alle gängigen Übertragungsstandards wie DICOM und HL7 kommunizieren können.

Die neue Video-over-IP-Lösung CuratOR Alipe erweitert nun diese Möglichkeiten: „Ist beispielsweise eine IP-Protokoll-kompatible Lampenkamera vorhanden, kann diese ohne Zusatzkomponenten direkt an das EIZO-System angeschlossen werden. Bei konventionellen Bildquellen werden deren Bildsignale mittels Encoder in Datenpakete umgewandelt, die anschließend in Echtzeit an den gewünschten Empfänger verschickt werden“, erklärt Lubkowitz. „Der dortige Decoder verwandelt sie dann wieder in Bilder.“ Sollte dabei eines der Pakete verloren gehen, kann es mittels spezieller Algorithmen identifiziert und gegebenenfalls noch einmal gesendet werden. Die Daten werden bei der EIZO-Lösung über Glasfaserkabel übertragen, dabei werden Übertragungslängen von bis zu 10 km ermöglicht. Somit können nicht nur Räume sondern auch Gebäude miteinander vernetzt werden.

Gesteuert wird das neue Video-over-IP-System von EIZO über das Modul vm in Caliop.

Alipe unterstützt DVI- und HDMI 1.4-Schnittstellen. Im Gegensatz zu marktüblichen Systemen arbeitet die EIZO-Lösung ohne Datenkompression, wodurch sich eine verlust- und latenzfreie Übertragung bei vollem Erhalt des Farbraumes realisieren lässt. Bei Full-HD-Auflösung können Videos mit einer Bildfrequenz von 60 Hz übertragen werden. Bei 4K werden derzeit 30 Hz erreicht, an einer 60-Hz-Lösung wird bereits gearbeitet. „Oft wird in Zusammenhang mit der Wiedergabequalität von Bilddaten nur von Full-HD oder 4K gesprochen. Letztlich ermöglichen diese Begrifflichkeiten aber keine präzise Aussage über die Qualität von Bildern. Mit CuratOR Alipe wird sichergestellt, dass Bild- und Audiodaten mit einer Qualität übertragen werden, die über dem Marktstandard liegt“, so Lubkowitz.

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